Jacken 

Jacken allgemein

Ein Tipp vorab: Kauft Jacken im Winter oder im Frühjahr.
Zum einen ist der Winterspeck noch nicht wieder weg,  und die vorherrschenden Temperaturen und Witterung lassen einen ausgiebigen Test zu. 
Nichts ist schlimmer, als eine Jacke zu kaufen, die man später im Schrank hängen lassen muss, weil man nicht mehr rein passt... :)

Günstig kaufen, zweimal kaufen??? 

Das Zwiebelprinzip bei Bekleidung sollte jedem Motorradfahrer bekannt sein. Mehrere Schichten an Bekleidung wärmen ganz gut, schränken aber in der Bewegungsfreiheit arg ein. 
Ich bin auch lange Zeit so gefahren, und das war auch gut so.
Aber man darf auch mal etwas mehr investieren, um sich beim Fahren wohler und auch sicherer zu fühlen.  
 Sicher sind die "Hausmarken" der namhaften Motorradbekleidungsgeschäfte nicht schlecht, aber da ist es oft Masse statt Klasse. Das reicht dann für die sommerliche Fahrt durchs Grüne, oder zum bekannten Motorradtreff in der Nähe. 

Hausmarke(n) aus dem Motorradbekleidungs-Shop (*)

Ich habe in den Jahren einige Jacken verschlissen. 
1. weil ich viel fahre
2. weil ich eher auf den Preis, als auf Qualität geschaut habe.
Trotzdem hielten die Jacken mehrere zigtausend Kilometer.
Nur der Nässeschutz litt stark und die Verschlüsse fransten irgendwann aus. Man muss halt improvisieren und nachbessern, wenn man die Defizite der Bekleidung kennt.  Dann kann man auch mit "etwas schlechterer" Kleidung gut auskommen. 

Die letzte Jacke war von der (Haus)Marke "ROAD" und begleitete mich seit dem Kauf meiner Erna, also seit 2017, oder umgerechnet 50.000km. Mittlerweile sind die Klettverschlüsse kurz davor sich aufzulösen, der Nässe- und Windschutz ist nur noch gegeben, wenn ich eine Regenjacke darüber ziehe.  Die Protektoren aus verdichtetem  Schaumstoff haben auch nur noch eine Alibi-Funktion. 
Das Innennetz der Jacke bekam so langsam auch Risse, also war es an der Zeit etwas Neues zu besorgen. 
Die Rallye durch Europa gab ihr dann noch den Rest. 
Staub, Wasser, Matsch und jede Menge Insekten waren dann endgültig zu viel.  
Was auf Dauer auch ein Minuspunkt war, war die mangelhafte Durchlüftung. Zwar konnte man zwei Reißverschlüsse öffnen, aber eine Kühlung trat nicht wirklich ein, wobei man dann aufpassen mus nicht zu überhitzen, oder im eigenen Saft zu schwimmen.

Foto: Ben Vetter

MODEKA Panamericana (*)

Angepriesen als Adventure-Jacke mit besten Bewertungsergebnissen in verschiedenen Motorradzeitschriften, war ich sehr neugierig, was die Panamericana denn zu bieten hatte. So fuhr ich dann mitte März nach Beckum und probierte sie einfach mal an. 
Erster Eindruck, die Jacke ist sackschwer, aber nicht unangenehm, wenn man mal drin ist.

1. Außenjacke mit Protektoren :
Das Außenmaterial aus weichgewebtem Cordura ist natürlich an den wichtigen Stellen wie Schultern und Ellbogenbereichen verstärkt.  
Gleichzeitig setzen eingearbeitete Stretchbereiche der Bewegungsfreiheit keine Grenzen, das übernehmen die Protektoren.
Die eingesetzten gelben Sicht-Streifen setzen Akzente und erhöhen die Sichtbarkeit des Fahrers, sind aber für das Auge nicht aufdringlich.
Ebenso die Reflektoren, welche sinnvoll auf der Jacke verteilt sind, wirken im Gesamtbild stimmig. 
Die Weite lässt sich einfach über Klettstreifen an den Armen verstellen, die Taillenweite über einen Gurt. 
Interessant sind die Belüftungsöffnungen an Brust und Rücken.
Die Protektoren sind groß genug dimensioniert, so dass Schutz von Ellbogen, Unterarmen, Schultern und Rücken gut gewährleistet ist. 

Foto: MODEKA 

2. Innenjacke Membran : 
Die Innenjacke ist eine herausnehmbare Sympatex Membrane welche den Wind und den Regen abhalten soll. 
Angegeben mit einer Wassersäule von 45.000mm, sollte man auch im schwersten Monsun trocken bleiben. 100% Winddicht und Atmungsaktiv und im Bedarfsfall schnell und einfach herauszunehmen. 

3. Innenjacke Thermo : 
Als Wärmeschutz dient eine Midlayer Jacke, welche auch herausnehmbar ist.  Man soll diese auch einzeln tragen können.



Foto: MODEKA

 

Fazit nach 1 Monat & 2500km / Frühjahr 2022 :  
Selten habe ich mich in einer Jacke so wohl gefühlt. Sie sitzt eng genug, so dass nichts flattern kann, aber weit genug um sich noch ordentlich bewegen zu können.  Verschiedene Sitzpositionen auf der TDM850 und XJ900s macht sie locker mit.
Die Protektoren sitzen genau da, wo sie sollten und vermitteln guten Schutz, ohne in der Bewegung zu stören. Auch mit einem Rucksack ist man trotz Rückenprotektor gut unterwegs.
 Der Wärmeschutz ist hervorragend, so dass ich selbst bei Temperaturen um die 0°C nur ein Funktionsshirt drunter tragen muss. Ebenfalls der Windschutz ist bisher unschlagbar. 
Bei Temperaturen um die 10-15°C kann man schon fast auf das Thermofutter verzichten.  
Selbst Regen gab es in diesem trockenen Frühjahr schon, und auch da konnte mich die Jacke überzeugen und ich habe auf die Regenjacke verzichten können.

Zwei kleine Mankos gibt es aber doch:
1. die Thermojacke einzeln zu tragen sieht einfach doof aus, da diese als Innenjacke konzipiert wurde und als Einzelkleidungsstück etwas Formlos daher kommt.
2. die Klettbänder an den Ärmelöffnungen sind etwas kurz. So dünne Ärmchen hat kaum ein Biker.

Ich freue mich schon auf die nächsten Kilometer, den Sommer und den Herbst. Und Ende des Jahres werde ich dann schildern, was ich generell von der Jacke halte. 
Bisher bin ich positiv beeindruckt und stelle fest, Qualität muss nicht unbedingt ein Arm und ein Bein kosten... :)



Rev'it! AirWave 3 (*)

Eine gute Sommerjacke für hohe Temperaturen hat mir auch in Spanien und Italien den Hitzetod vermieden. 
Denn bisher war das Lüftungskonzept meiner Jacken recht unausgeglichen, und je mehr Hitzestau man hat, desto unkonzentrierter ist man mit dem Motorrad unterwegs.

Hier habe ich mich für die Rev'It!  AirWave 3 entschieden.
Eine sehr leichte Jacke aus Kunstleder und hochdichtem Polyester als Obermaterial. Durchgehendes Netz sorg für gute Durchlüftung.
Protektoren und Reflektionsstreifen an Armen, Rücken und Brust bieten etwas Sicherheit und Sichtbarkeit. 
Durch einstellbare Weiten an den Oberarmen und am Saum kann man sie für sich selber gut einstellen. Ein Verbindungsreißverschluß zur Hose ist auch integriert.

Ich habe die Jacke ausgiebig testen können und bin ihr sehr angetan. 
Beim Fellowsride 2021, oder Langstreckentouren während der Sixbridges-Rally durch Italien, Spanien und Portugal, war es gut diese Jacke im Gepäck zu haben. Denn wenn man bei fast 30°C unterwegs ist, freut man sich über jegliche Abkühlung durch den Fahrtwind

Foto: REV'IT!

PROOF Regenjacke Type III (*)

Auch wenn man die besten Klamotten besitzt, würde ich hierauf nie verzichten. Daher gehört immer eine Regenjacke (und - Hose) als Überzieher noch zusätzlich in mein Gepäck. 
Ein kurzer Schauer macht ja meistens nichts und die normale Bekleidung trocknet ja auch im Fahrtwind wieder. 
Aber wer mal einen ganzen Tag (oder mehr) im Regen fahren musste, wird über jeden zusätzlichen Schutz dankbar sein. 
Auch ist es ein Vorteil, wenn man zu luftig unterwegs ist, dass eine Regenjacke auch den Fahrtwind dezimiert.
Ein Sommergewitter ist schnell mal heraufgezogen und wenn man erst mal bis auf die Knochen nass geworden ist, würde sich über so einen "stillen" Begleiter freuen ... :)

Foto: Louis 

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